Mit Kindern umziehen
- Aline Mueller
- 4. Feb. 2019
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. März 2019
Ein Umzug in ein neues Zuhause ist aufregend – erst recht mit der ganzen Familie. Wenn sich das neue Zuhause dann auch noch in einem neuen Land befindet, steigt die Nervosität an – nicht nur bei den Kindern. Für Eltern lohnt es sich deshalb, vorab Strategien zu entwickeln, wie man seinen Kindern den Umzug in die Schweiz schmackhaft macht und die Eingewöhnung erleichtert.

Die Gute Nachricht für Eltern von Kleinkindern: Ihr Schützling verkraftet eine Ortsumstellung in der Regel recht gut. Denn meist haben Kinder unter fünf Jahren noch keinen festen Freundeskreis. Die emotionale Unterstützung der Eltern ist dennoch unabdingbar.
Etwas anders sieht es mit Teenagern aus: Für sie kann ein Umzug sehr belastend werden, da dieser möglicherweise mit negativen Veränderung verbunden ist. Die besten Freunde oder die erste grosse Liebe zurücklassen, einen neuen Freundeskreis aufbauen, sich in ein neues Schulsystem eingewöhnen – das kann viel Überwindung kosten.
Diese 7 Tipps machen Ihnen und Ihren Kindern, egal ob Kleinkind oder Teenager, den Umzug in die Schweiz leichter:
1. Sprechen Sie frühzeitig mit Ihren Kindern
Machen Sie Ihre Kinder frühzeitig mit dem Thema Umzug und dem damit verbundenen Ortswechsel vertraut. Dabei sollten Sie die Chancen für die ganze Familie erläutern und das Positive betonen. Ermutigen Sie Ihre Sprösslinge, Fragen zu stellen und ihre Sorgen mitzuteilen. Oftmals helfen auch Bücher, wie ≪Wir ziehen um≫ (ab 3 Jahren), ≪Kleine Prinzessin – Ich will nicht umziehen!≫ (ab 3 Jahren) oder ≪Andere Länder, andere Kinder≫, um einen Umzug schmackhaft zu machen oder Kinder emotional zu unterstützen.
2. Bereiten Sie Informationen zur Schweiz auf
Nicht nur für uns Erwachsene ist es sinnvoll, sich mit dem Land und den Leuten vertraut zu machen. Auch für Ihre Kinder ist es wichtig zu wissen, was anders sein könnte als in der Heimat. Eine erste Übersicht über Schweizer Gepflogenheiten finden Sie in unserem Artikel ≪Typisch Schweiz≫, hier finden Sie eine Sammlung schweizerdeutscher Begriffe. Um die Vorfreude Ihrer Kinder zu stärken, finden Sie heraus, welche Freizeitaktivitäten Ihr neues Zuhause bereithält: Wo ist der nächste Park oder Spielplatz zum Herumtoben, wo befindet sich der Zoo, welche Strassenfeste stehen an. Teilen Sie dieses Wissen mit Ihren Schützlingen – vielleicht bei einem grossen Stück Schweizer Schoggi.
3. Beziehen Sie Ihre Kinder in den Umzugsprozess mit ein
Lassen Sie Ihre Kinder am gesamten Umzugsprozess teilhaben. Dies nimmt Unsicherheiten und gibt Ihnen ein gutes Gefühl. Ermutigen Sie sie, ihre Spielsachen auszusortieren und beim Packen mitzuhelfen. Haben Sie mehrere Kinder, sollte jedes Kind seine eigenen Umzugskartons bekommen. Das vermeidet Streit und Tränen. Für die Reise können die Lieblingssachen Ihrer Sprösslinge in eine separate Tasche gepackt werden, damit diese auf der Fahrt in Griffnähe sind.
Auch wenn der Umzugstag stressig wird: Geben Sie Ihre Kinder nicht unbedingt zu Oma und Opa oder Freunden, sondern beziehen Sie sie in den gesamten Prozess ein. Dies hilft, die Veränderung anzunehmen. Falls Sie mit einem Umzugsunternehmen umziehen, erkundigen Sie sich im Vorfeld, ob sich dieses mit Umzügen ins Ausland mit Kindern auskennt. Von vielen Expats wird zum Beispiel das internationale Umzugsunternehmen AGS Froesch Germany empfohlen.
4. Versüssen Sie den Abschied und sorgen Sie für Erinnerungen
Organisieren Sie für Ihre Kinder eine Abschiedsparty mit allen Freunden und Verwandten. Mit der Vorfreude aufs Fest steigt auch die Vorfreude auf das Neue. Geben Sie Ihren Kindern ebenfalls die Gelegenheit, sich von ihren Lieblingsplätzen zu verabschieden: der Kindergarten, die Schule, der Zoo etc. Machen Sie gemeinsam Fotos. Vielleicht erstellen Sie sogar gemeinsam ein persönliches Erinnerungsalbum, damit die alte Heimat gebührend gewürdigt wird.
5. Richten Sie zu allererst das Kinderzimmer ein
Um die Stabilität und Struktur herzustellen, sollten Sie zu allererst das Kinderzimmer im neuen Zuhause einrichten. Denn nichts gibt Ihrem Nachwuchs mehr Geborgenheit als Vertrautes, wie die eigene Wolkenlampe, das Lieblingskuscheltier oder das Bett mit der Lieblingsbettwäsche. Zudem wird empfohlen, das neue Heim ähnlich wie im alten Zuhause einzurichten. Dies hilft Ihren Kindern ebenfalls, sich schneller wohlzufühlen.
6. Lernen Sie Nachbarn und Umgebung kennen
Am einfachsten gewöhnt man sich an eine neue Umgebung, wenn man Kontakte knüpft. Dies gilt nicht nur für uns Erwachsene. Auch für Ihre Kinder trifft das zu. In der Schweiz ist es vor allem in ländlicheren Gegend üblich, dass man sich den Nachbarn vorstellt. Nutzen Sie diese Gelegenheit und machen Sie sich bekannt. Auch ein kleines Fest zur Einweihung bietet sich an.
Erkunden Sie die neue Gegend, zeigen Sie Ihrem Nachwuchs die neue Schule, den Kindergarten oder den Spielplatz. Informieren Sie sich zudem, ob es einen Turnverein, Fussballclub oder eine andere Gruppe gibt, der Ihr Sprössling beitreten möchte. So können Ihre Kinder schnell neue Freundschaften schliessen.

Tipp: Laden Sie sich die Gratis-App ≪Bänkli≫ im Schweizer App-Store herunter (erhältlich für Iphone und Android)
Dieses App ist eine von Benutzern gepflegte Datenbank mit Tausenden von Orten in der Schweiz: Spielplätzen, Feuerstellen, Brunnen und Sitzbänken. So finden Sie schnell den nächstgelegenen Spielplatz.
7. Üben Sie sich in Geduld und lassen Sie Ihre Kinder ankommen
Kinder brauchen oftmals länger als Erwachsene, um in einer neuen Umgebung anzukommen. Geben Sie Ihnen die nötige Zeit und wundern Sie sich nicht, wenn Kleinkinder plötzlich wieder ins Bett nässen oder nicht gut schlafen. Bei älteren Kindern sollten Sie gelassen reagieren, wenn sie in der ersten Zeit in der Schule etwas nachlassen – auch das ist normal. Nehmen Sie sich genügend Zeit, um die Sorgen, Nöte und Ängste Ihrer Sprösslinge anzunehmen und sie zu trösten. Sie werden sehen: Nach ein paar Wochen werden sich die Kleinen eingelebt haben und sich in der Schweiz wohlfühlen.
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